Die Pustertaler Kartoffel: Puschtra Kartoffel

Im Herzen Südtirols, im rauen Klima des Pustertals, gedeiht eine besondere landwirtschaftliche Kostbarkeit: die Pustertaler Kartoffel. Diese Knolle, bekannt für ihren Nährstoffreichtum und ihre Vielseitigkeit in der Küche, ist ein zentrales Element der regionalen Agrarkultur. Von der traditionellen Ernte im Spätsommer bis zu ihrer Verwendung in beliebten Gerichten wie `Erdäpfelblattlan`, spiegelt die Pustertaler Kartoffel die landwirtschaftliche Expertise und die kulinarische Tradition Südtirols wider.
 

In Südtirol, einer Region mit einer bemerkenswerten Vielfalt an Klimazonen, gedeihen unterschiedliche landwirtschaftliche Produkte. Während der südliche Teil Südtirols, mit seinem mediterranen Klima, ideal für den Weinanbau ist, bietet das Mikroklima des Martelltals im Vinschgau optimale Bedingungen für den Erdbeeranbau. Im Pustertal hingegen, das durch ein etwas raueres Klima charakterisiert ist, wachsen Kartoffeln besonders gut. Diese Kartoffeln zeichnen sich durch ihre Gesundheit fördernden Eigenschaften aus: Sie sind fettarm, reich an Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen und liefern hochwertiges Eiweiß.
Die Kartoffelernte in Südtirol beginnt gegen Ende des Sommers. Jährlich werden rund 5 Millionen kg Kartoffeln in vielen verschiedenen Sorten produziert, wobei auch die Saatkartoffeln europaweit exportiert werden. In der lokalen Küche finden die Kartoffeln vielfältige Verwendung, insbesondere in traditionellen Gerichten wie dem Bauerngröstel oder Röstkartoffeln mit Spiegelei, die in Almhütten und Buschenschänken serviert werden.
Ein besonderes Highlight der Pustertaler Küche sind die "Erdäpfelblattlan" – dünne Kartoffelteigblätter, die in heißem Öl gebraten und typischerweise mit Sauerkraut belegt werden. Die Bedeutung der Kartoffel in der Region wird auch durch die jährlich stattfindenden "Puschtra Erdepflwochn" im Herbst gefeiert, bei denen die Vielfalt und Qualität der Kartoffeln im Mittelpunkt stehen.