Zur Produktion von
Schnaps wird
Obst verwendet, das über einen sehr hohen Zuckergehalt verfügt. Nach der Gärung ist in der Maische etwa sieben Prozent Alkohol enthalten, für ein sogenanntes Südtiroler „Verdauerle“ ist das aber zu wenig, daher wird die Maische gebrannt, damit die gelösten Dämpfe kondensieren. Ausschlaggebend für die Qualität ist dabei vor allem die Dauer des Vorgangs. Nach der Reifung und der Zugabe von Wasser erhält man dann einen 35- bis 45-prozentigen Obstbrand, wobei in Südtirol vor allem Kirsch- und Birnenbrände sowie Schnäpse aus Zwetschgen oder Marillen sehr beliebt sind. Die Grappa – oder auch Treber – gewinnt man hingegen durch die Rückstände beim Weinpressen, diese verfügt allerdings über einen wesentlich höheren Alkoholgehalt.
Ein „Stamperle“ Enzianschnaps Wer an Magenbeschwerden leidet, sollte in Südtirol einen Enzianschnaps probieren. Der Enzian hat einen Alkoholgehalt von 40 bis 50 Prozent und wird aus der gelben Enzianwurzel gebrannt. Manchmal verwendet man auch den sogenannten Tüpfel-Enzian oder den Purpur-Enzian zur Schnapsgewinnung. Die in Südtirol produzierten Schnäpse und Brände nehmen auch immer wieder an internationalen Prämierungen teil, wie beispielsweise an der „Destillata“, eine Edelbrandmeisterschaft, die jedes Jahr in Wien stattfindet.
Wie wird Schnaps gebrannt? Um einen Schnaps herzustellen, wird das Obst zunächst gewaschen, zerkleinert und anschließend gepresst. Die Maische, die dabei entsteht, wird angegoren und danach in einer sogenannten Brennblase gebrannt. Eine Brennblase ist ein Kessel, der aus Kupfer geformt ist und durch direktes Feuer beheizt wird. Durch das Erhitzen der Maische können die Aromastoffe sowie der Alkohol abdestilliert werden.
Besonderheit aus Südtirol: Das Gupffleisch Während des Schnapsbrennens wird in Südtirol oftmals auch das sogenannte „Gupffleisch“ zubereitet. Darunter versteht man einen Schweinsschopf, der in einem Tuch in einen Kessel (oder Gupf) gehängt und dann über dem Schnapsdampf gegart wird.