Die Tiroler Gerstensuppe ist ein fester Bestandteil der bäuerlichen Küche in Südtirol und Nordtirol. Früher galt sie als einfaches Alltagsgericht auf den Bergbauernhöfen, heute ist sie ein Stück authentische Alpenküche – kräftig, sämig und ehrlich im Geschmack. Rollgerste, Speck und frisches Wurzelgemüse aus der Region bilden die Grundlage dieses Klassikers.
Zutaten (für 4 Portionen)
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150 g Rollgerste aus Tiroler Anbau
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150 g Bauchspeck oder Selchfleisch vom Südtiroler Metzger
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1 Zwiebel
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1 Karotte
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1 Stück Sellerie (ca. 100 g)
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1 Stange Lauch
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1 EL Butter oder Tiroler Rapsöl
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1,5 l kräftige Fleisch- oder Gemüsebrühe
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Salz, Pfeffer, Majoran
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optional: 1 Schuss Rahm und frische Petersilie
Zubereitung
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Gemüse vorbereiten:
Zwiebel, Karotte, Sellerie und Lauch klein schneiden. -
Speck anrösten:
Den würfelig geschnittenen Speck in Butter oder Öl anrösten, bis er leicht Farbe bekommt. Zwiebel und Gemüse zugeben und kurz mitrösten. -
Gerste hinzufügen:
Rollgerste einrühren, kurz anschwitzen und mit heißer Brühe aufgießen. -
Kochen:
Auf kleiner Hitze etwa 60 Minuten köcheln lassen, bis die Gerste weich ist und die Suppe eine cremige Konsistenz bekommt. -
Abschmecken:
Mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Optional mit einem Schuss Rahm verfeinern.
Profi-Tipp
Die Suppe schmeckt am nächsten Tag noch intensiver. In vielen Südtiroler Gasthöfen wird sie in einem kleinen Tontopf mit geröstetem Brot serviert – das hält sie länger heiß und verstärkt den rustikalen Charakter.
Was kann schiefgehen und wie ausbessern
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Zu dick: Mit etwas heißer Brühe verdünnen.
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Zu dünn: Etwas länger einkochen oder einen Teil pürieren.
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Gerste hart: Länger köcheln lassen oder vorab einweichen.
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Zu salzig: Eine geschälte Kartoffel mitkochen und danach entfernen.
Ernährung & Alternativen
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Vegetarisch: Speck weglassen, mit Gemüsebrühe und geräuchertem Paprikapulver würzen.
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Vegan: Butter durch Öl ersetzen, Rahm weglassen.
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Glutenfrei: Rollgerste durch Buchweizen oder Hirse ersetzen.
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Laktosefrei: Mit Öl statt Butter zubereiten, laktosefreien Rahm verwenden.
Warenkunde
Rollgerste wird aus geschälten, polierten Gerstenkörnern hergestellt. Sie liefert viele Ballaststoffe, B-Vitamine und pflanzliches Eiweiß. In Südtirol stammt sie häufig von Bergbauernhöfen im Pustertal oder Eisacktal. Ihre cremige Bindung macht sie ideal für Suppen und Eintöpfe.
Tradition & Varianten
In Südtirol wird die Gerstensuppe oft mit Selchfleisch gekocht, in Nordtirol eher mit Speck oder Rindfleisch. Mancherorts kommt sie mit Kartoffeln, anderenorts mit etwas Sahne auf den Tisch. Im Winter wird sie meist mit Schwarzbrot serviert – einfach, nahrhaft und typisch für die Alpenküche.
Aufbewahrung
Gekühlt hält sie 2–3 Tage. Beim Aufwärmen etwas Brühe zugeben, da die Gerste weiter quillt. Auch tiefgekühlt bleibt sie aromatisch.
Serviervorschlag
Mit frisch gehackter Petersilie und einem Stück Tiroler Bauernbrot servieren. Dazu passt ein Glas Weißwein aus dem Eisacktal oder ein naturtrüber Apfelsaft.
Nährwerte & Inhaltsstoffe (pro Portion)
NährwertMenge
Energieca. 380 kcal
Eiweiß15 g
Fett18 g
Kohlenhydrate40 g
Ballaststoffe7 g
Zucker6 g
Gerste liefert B-Vitamine, pflanzliches Eiweiß und lösliche Ballaststoffe. Das Gemüse ergänzt die Suppe mit Kalium und Betacarotin, der Speck sorgt für würzigen Geschmack und Fett als Geschmacksträger.










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